Medienmitteilung vom 5. April 2023

SFGV Stellungnahme zu Erhöhung der Zinssätze der Covid 19 Kredite

Gemäss Medienmitteilung des Bundesrats vom 29.03.2023 werden die Zinssätze für ausstehende Covid-19-Kredite per 31. März 2023 erhöht. Für Kredite bis 500’000 Franken sind neu 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten

Kein Verständnis für die Erhöhung

«Wir haben kein Verständnis für die Erhöhung in diesem Ausmass», sagt SFGV Präsident Claude Ammann.
Während der Beratung des Covid-19-Solidarbürgschaftsgesetzes habe der Bundesrat dem Parlament versichert, bei der jährlichen Festlegung der Zinsen zugunsten der KMU zu entscheiden. Dass der Bundesrat damit einen Anreiz schaffen will, die Kredite schneller zurückzuzahlen, versteht der Verband nicht. «Die Kreditnehmer brauchen keinen zusätzlichen Anreiz für die Amortisation».  Gewerbebetriebe bzw. Fitnessunternehmen haben kein Interesse daran, den Covid-19-Kredit länger als notwendig zu behalten», so Claude Ammann. Viele Betriebe haben so schon Mühe, den Kredit wegen den aktuell hohen Energiepreise und dem verhaltenen Kundenrücklauf vollständig zurückbezahlen. Die Unternehmen, welche unschuldig in diese Situation geraten sind, nun auch noch mit zusätzlichen Zinsen zu bestrafen ist, nicht nur wirtschaftsfeindlich, es ist auch äusserst unfair.
Der Bundesrat spricht in seinem Entscheid von Marktverzerrung. Dabei verkennt er, dass durch die Auskraftsetzung der Wirtschaftsfreiheit und die Zwangsschliessung von einzelnen Branchen massive Verluste für diese Branchen entstanden sind, die durch die nur mangelhaften Härtefallgelderzahlungen nicht gedeckt werden konnten. Viele Betriebe sind immer noch nicht auf den Vor-Covid-19 Umsätzen. Dadurch ist es für viele KMU schwierig, die Kredite zurückzuzahlen. Jetzt noch mehr Zins zu verlangen, verschärft die Situation nochmals. Der Bundesrat hat einmalmehr in Unkenntnis der Sachlage in den betroffenen Branchen gehandelt.

Entscheidung des Bundesrates drückt einmal mehr die KMU’s an die Wand
Es ist für das KMU Gewerbe nicht nachvollziehbar, dass gerade in der momentanen Situation in der Schweiz, wo 200 Milliarden Franken Sicherheiten innert Wochenfrist an die Bankenbranche gesprochen werden, bei den KMU Gewerbe die Schrauben angezogen werden.
Es scheint, der Bundesrat hat den Kontakt zum Gewerbe in der Schweiz verloren und weiss nicht, was seine Entscheidungen für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet, welche die nächsten 2 bis 5 Jahr ihre Covid-Kredite zurückzahlen müssen.

Weitere Auskünfte
Claude Amman, Präsident, Mobile 079 478 12 63,  c.amman@sfgv.ch